Künstliche Intelligenz:
NRW will in zwei Jahren zu den Top Ten Europas gehören
Bild: Fraunhofer-Institut IAIS
Nordrhein-Westfalen will innerhalb der nächsten zwei Jahre zu den zehn stärksten europäischen Standorten für die Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz gehören. Dieses Ziel formulierten Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Prof. Dr. Stefan Wrobel, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.
„Unsere neue Kompetenzplattform KI.NRW hat bereits ein halbes Jahr nach dem Start eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Ich bin deshalb sicher, dass die Netzwerkplattform das ehrgeizige Ziel erreichen wird, einen der führenden Plätze in der ersten Liga Deutschlands und Europas beim Thema KI einzunehmen“, sagte Minister Pinkwart. Dabei stehe die enge Kooperation von Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft im Vordergrund.
„Schon jetzt ist NRW ein wichtiger europäischer Standort mit langjährigen Kompetenzen in der Erforschung und Entwicklung der Künstlichen Intelligenz „, betonte Prof. Dr. Stefan Wrobel, Institutsleiter des Fraunhofer IAIS, der das KI.NRW leitet. „Um diese Vorreiter-Position weiter auszubauen gilt es, die vielseitigen Kompetenzen zu bündeln, im Netzwerk zu etablieren und die KI-Highlights aus NRW international sichtbar zu machen.“
Hotspots der Künstlichen Intelligenz verbinden
Denn beim Themenfeld KI werde es in den kommenden Jahren vor allem darum gehen, die Hotspots der Künstlichen Intelligenz miteinander zu verbinden, Kooperationsformen, Formate des Technologietransfers und der digitalen Bildung zu entwickeln, so der Minister weiter. Nur im Konzert möglichst vieler deutscher und europäischer Kompetenzen werde es gelingen, mit anderen großen Treibern wie USA oder China mitzuhalten. Gerade vor dem Hintergrund der mittelständisch geprägten Wirtschaft im Land sei ein effizienter Technologietransfer daher unverzichtbar.
Bereits im ersten halben Jahr konnte KI.NRW zahlreiche Projekte auf den Weg bringen. Dazu zählt der europaweit erste Prüfkatalog zur Zertifizierung von KI-Anwendungen, der aktuell entwickelt wird. Ziel ist es, anhand dieser Zertifizierung eine sachkundige und neutrale Bewertung von KI zu ermöglichen und somit die technische Zuverlässigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu gewährleisten.
Um den direkten Technologietransfer zwischen Forschung und Industrie zu fördern, initiiert KI.NRW mehrere Flaggschiffprojekte und baut Experimentalumgebungen auf, die Raum für explorative Analysen und Untersuchungen bieten: Konkret geplant sind bisher anwendungsbezogene Vorhaben in den Bereichen Mobilität, Produktion, Circular Economy, Medizintechnik und Digital Farming. In den Projekten arbeiten große NRW-Unternehmen, Mittelständler und Start-ups eng mit Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen.
Ein weiterer Fokus der KI.NRW-Aktivitäten liegt auf dem Aufbau von Kompetenzen – in Unternehmen, in der Aus- und Weiterbildung und auf gesellschaftlicher Ebene. „Dazu schaffen wir mit dem ‚Lernlabor Data Science‘ eine digitale Plattform, um Fachleuten in Unternehmen Technologien der Künstlichen Intelligenz interaktiv zu vermitteln“, sagte Wrobel. „Wir setzen aber auch schon in der beruflichen Aus- und Weiterbildung an – mit neuen Qualifizierungsformaten können etwa angehende Mechatroniker künftig das Programmieren und Konstruieren von Industrierobotern ‚hands-on‘ erlernen.“
KI.NRW baut sein strategisches Netzwerk kontinuierlich aus und kooperiert auf Landes-, Bundes-, und EU-Ebene. Eine wichtige Zusammenarbeit besteht mit dem Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) – einem von vier bundesweiten Knotenpunkten für Spitzenforschung und Transfer im Maschinellen Lernen, das durch die Technische Universität Dortmund und das Fraunhofer IAIS geleitet wird. Auf europäischer Ebene kooperiert KI.NRW mit der Initiative „AI4EU – A European AI On-Demand Platform and Ecosystem“.