Lernende Objekterkennung in Echtzeit

Inspektionssteme sind auf wenige, akkurat eingestellte Objekttypen herstellerseitig justiert. Kommen neue Produkte hinzu, müssen sie zeitaufwendig neu justiert werden. Eine KI-Inspektionsplatform soll diese Hürde jetzt beseitigen.

 

Bild: Gestalt Robotics GmbH

Auf Basis eines neuronalen Netzes werden hochflexible Systeme zur Wareneingangsprüfung und Qualitätssicherung im laufenden Betrieb aufgebaut. Dadurch werden metrische Messungen mit einfachsten Kameras ermöglicht und jeder Benutzer kann über eine App neue Produkte in wenigen Sekunden anlernen. Durch die Kombination von künstlicher Intelligenz (KI) und maschineller Wahrnehmung kann flexibel eine breite Masse an Objekten inspiziert und vermessen werden. Das Gedächtnis der KI kann auf neue Produkttypen mit nur wenigen Fotos von jedem Mitarbeiter erweitert werden. So lässt sich eine schier unbegrenzte Anzahl von Objektklassen erkennen und verwalten. Das Verfahren basiert auf aktuellen Forschungsergebnissen zur Gesichtserkennung, bei denen Millionen verschiedene Gesichter gelernt und wiedererkannt werden müssen. Hat das KI-System ein Objekt erfolgreich im Bild detektiert, kann das Objekt metrisch vermessen werden. Aufgrund dieser Besonderheit des neuen Ansatzes von Gestalt Robotics ist keine kostspielige 3D-Kamera erforderlich. Informationen über die Umgebung der Aufnahme und die KI-Analyse sind für eine präzise Vermessung eines Objektes ausreichend. Die KI-Inspekt-Plattform ist in der Lage, in unterschiedlichen Architekturen zu operieren, z.B. auf den neuen Embedded-Kamerasystemen von Adlink (Neon) und Flir (Firefly) sowie Server-Client-Architekturen, die sogar in Echtzeit über LTE/4G betrieben werden können. Die Wartung kann aufgrund der Web-App-Oberfläche mit Laptops, Desktop-Rechnern oder Mobiltelefonen erfolgen. Jeder beliebiger Bildsensor ist nutzbar. Als Bildgeber können alle Quellen von RGB-Kameras bis X-Ray-Sensoren genutzt werden.

Einsatzgebiete der Inspektionsplattform

Bei der Wareneingangsprüfung wird die eingehende Ware üblicherweise manuell anhand der Rechnungsbeschreibungen und Artikelnummern in den Bestand aufgenommen. Diese Art der Prüfung ist zeitaufwendig und ermüdend. KI-Inspekt identifiziert das Objekt anhand des Fotos und ermöglicht so eine automatisierte Wareneingangskontrolle. Die Erkennung eingehender Objekte erlaubt es bei automatisierten Hochregalen, Waren und Bauteile voll automatisch einzusortieren und mithilfe von Fotos (‚Finde mir dieses Objekt‘) zu suchen. Bei der Qualitätsprüfung erlaubt die Vermessung der Objekte mit nur einer Kamera Objekte nicht nur auf optische Stimmigkeit zu prüfen, sondern auch auf geometrische Abweichungen vom Sollwert. Als modulares System ist es KI-Inspekt möglich die Kamerahardware an die Präzisionsanforderungen anzupassen, sowie weitere Informationsquellen, wie Gewicht und Text-Scan (OCR) zu integrieren. Anstatt auf Barcodes angewiesen zu sein, können Produkte in jeder Lage z.B. auf einem Förderband erkannt werden und ermöglichen auch das Bepreisen von selbstzusammengestellten Menus in Kantinen.

www.gestalt-robotics.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Fraunhofer IEM
Bild: Fraunhofer IEM
Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Welcher Liefertermin steht wann an? Wie aufwändig muss die Maschine umgerüstet werden? Ist das benötigte Material bereits geliefert? Um die Reihenfolge verschiedener Kundenaufträge optimal zu planen, müssen Produktionsplaner:innen eine Vielzahl von Faktoren kennen und einschätzen. Bei Schulte Kartonagen hat ab sofort ein intelligenter KI-Assistent alle Faktoren im Blick – und macht Vorschläge für die effiziente Planung der Produktion. Gefördert wurde die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM und den Universitäten Paderborn und Bielefeld im it’s OWL-Projekt ARISE.

Bild: schoesslers GmbH
Bild: schoesslers GmbH
appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

Das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe stellt den kostenfreien Online-Kurs ‚AI Essentials‘ zur Verfügung, der es Interessierten ermöglicht, in die Welt der Künstlichen Intelligenz einzusteigen. Konzepte wie maschinelles Lernen und Deep-Learning sowie deren Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen auf unser Leben und unsere Wirtschaft sind Teile der umfassenden Einführung.

Bild: Trumpf SE + Co. KG
Bild: Trumpf SE + Co. KG
Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Seit dem Siegeszug des Chatbots ChatGPT ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch in der industriellen Produktionstechnik kommt KI mit großen Schritten voran. Lernende Maschinen machen die Fertigung effizienter. Wie funktioniert das genau? Das können Interessierte auf der EMO Hannover 2023 vom 18. bis 23. September erfahren. Die Weltleitmesse für Produktionstechnologie wird ihr Fachpublikum unter dem Claim ‚Innovate Manufacturing‘. mit frischen Ideen inspirieren und künstliche Intelligenz spielt dabei ihre Stärken aus.

Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

Das Data-Science-Tool Melsoft MaiLab von Mitsubishi soll Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Fertigung und unterstützen und so deren Produktivität steigern. Die neue Lösung ist eine intuitive, bedienerzentrierte Plattform, die KI nutzt, um Abläufe automatisch zu verbessern. Sei es Abfallvermeidung durch geringere Ausschussmengen, weniger Stillstandszeiten durch vorbeugende Wartung oder Senkung des Energieverbrauchs durch Prozessoptimierung.

Bild: Fraunhofer IGD
Bild: Fraunhofer IGD
Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

In Kombination mit einer Augmented-Reality-Brille bietet eine neue Software des Fraunhofer IGD digitale Unterstützung von Absortiervorgängen. Zusammengehörige Bauteile werden direkt im Sichtfeld der Beschäftigten an der Produktionslinie farblich überlagert. Anwender im Automotive-Bereich können so etwa durch beschleunigte Prozesse und eine minimierte Fehleranfälligkeit Kosten reduzieren.