Lernen vom digitalen Zwilling

Bestmöglich ausnutzen

Die Frage ist, wie diese am besten zu nutzen sind? Hier kommen Manufacturing Execution Systems (MES) als Softwareplattformen ins Spiel, die in Echtzeit Daten direkt von den Geräten und Maschinenführern in Produktionsstätten sammeln. Mit digital twinning, dargestellt über Touch-Screens, haben Produktionsmitarbeiter und Manager einen Überblick etwa über die Ursachen, Gründe und Zeitpunkte von Stillstandszeiten sowie zu Durchlaufzeiten, Qualität und Ausschuss. Als Plattform bieten MES-Lösungen allen Mitarbeitern in einem Werk die Möglichkeit, Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsleistung zu ergreifen. Integriert mit der eingesetzten ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning) lässt sich so das gesamte Unternehmen mit den Fertigungsprozessen in Echtzeit verbunden.

Beispiel Augmented Reality

Aktuell werden im Industrieumfeld immer neue nutzenstiftende Anwendungen bekannt, die auf den Daten eines digitalen Zwillings aufsetzen. Zum Beispiel die Displaytechnologien, die oft mit dem Begriff Immersive Analytics zusammengefasst werden, da sie die Analyse von Sensordaten unterstützen: Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zählen ebenso dazu wie Smart Glasses. Letztere eröffnen Maschinenbauingenieuren den Weg in eine neue Welt der Visualisierung von produkt- oder aufgabenspezifischen Daten. Beispielsweise bekommt ein Wartungsteam, das an einem Gebäude ankommt, mit Augmented Reality Sicht auf verdeckte Systeme – etwa Geräte hinter einer Mauer – um sie zu verorten und Maßnahmen anhand weiterer Informationen zu planen. Dafür ruft der Anwender per Knopfdruck Echtzeit-Informationen über das Objekt ab wie Spezifikationen und Nutzungsdaten, Eigentumsverhältnisse, Wartungshistorie und Leistungswerte. Der AR-Einsatz in der Industrie wächst zwar, ist aber in einer noch recht frühen Phase der Akzeptanz. Unstrittig ist, dass mit AR-Technik in vielen Fällen die betriebliche Effizienz verbessert werden kann, indem Probleme schneller identifiziert, Prozesse besser in Gang gehalten und damit Produktionsausfälle reduziert werden können.

Die Technik wird bleiben

Aufgrund der vielfältigen Vorteile für Fertigungsunternehmen scheint klar, dass sich der digitale Zwilling auf breiter Basis etablieren wird. Er ist ein wesentlicher Teil vieler Digitalisierungsinitiativen nicht nur zur Verbesserung von Effizienz, Qualität und Produktivität in der Fertigung. Digital twinning ist auch eine wichtige Technologie, um Wachstum durch neue, serviceorientierte Geschäftsmodelle voranzutreiben – eine Strategie, um sich von Wettbewerbern zu differenzieren, sinkende Produktmargen zu kompensieren und die Kundenbindung auf eine neue Ebene zu heben.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Epicor Software Deutschland GmbH
www.epicor.com/de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Fraunhofer IEM
Bild: Fraunhofer IEM
Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Welcher Liefertermin steht wann an? Wie aufwändig muss die Maschine umgerüstet werden? Ist das benötigte Material bereits geliefert? Um die Reihenfolge verschiedener Kundenaufträge optimal zu planen, müssen Produktionsplaner:innen eine Vielzahl von Faktoren kennen und einschätzen. Bei Schulte Kartonagen hat ab sofort ein intelligenter KI-Assistent alle Faktoren im Blick – und macht Vorschläge für die effiziente Planung der Produktion. Gefördert wurde die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM und den Universitäten Paderborn und Bielefeld im it’s OWL-Projekt ARISE.

Bild: schoesslers GmbH
Bild: schoesslers GmbH
appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

Das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe stellt den kostenfreien Online-Kurs ‚AI Essentials‘ zur Verfügung, der es Interessierten ermöglicht, in die Welt der Künstlichen Intelligenz einzusteigen. Konzepte wie maschinelles Lernen und Deep-Learning sowie deren Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen auf unser Leben und unsere Wirtschaft sind Teile der umfassenden Einführung.

Bild: Trumpf SE + Co. KG
Bild: Trumpf SE + Co. KG
Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Seit dem Siegeszug des Chatbots ChatGPT ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch in der industriellen Produktionstechnik kommt KI mit großen Schritten voran. Lernende Maschinen machen die Fertigung effizienter. Wie funktioniert das genau? Das können Interessierte auf der EMO Hannover 2023 vom 18. bis 23. September erfahren. Die Weltleitmesse für Produktionstechnologie wird ihr Fachpublikum unter dem Claim ‚Innovate Manufacturing‘. mit frischen Ideen inspirieren und künstliche Intelligenz spielt dabei ihre Stärken aus.

Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

Das Data-Science-Tool Melsoft MaiLab von Mitsubishi soll Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Fertigung und unterstützen und so deren Produktivität steigern. Die neue Lösung ist eine intuitive, bedienerzentrierte Plattform, die KI nutzt, um Abläufe automatisch zu verbessern. Sei es Abfallvermeidung durch geringere Ausschussmengen, weniger Stillstandszeiten durch vorbeugende Wartung oder Senkung des Energieverbrauchs durch Prozessoptimierung.

Bild: Fraunhofer IGD
Bild: Fraunhofer IGD
Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

In Kombination mit einer Augmented-Reality-Brille bietet eine neue Software des Fraunhofer IGD digitale Unterstützung von Absortiervorgängen. Zusammengehörige Bauteile werden direkt im Sichtfeld der Beschäftigten an der Produktionslinie farblich überlagert. Anwender im Automotive-Bereich können so etwa durch beschleunigte Prozesse und eine minimierte Fehleranfälligkeit Kosten reduzieren.