Ist KI der nächste Megatrend?

Mehr als ein

Datenlieferant

Diese Anwendungen sind gerade in Internet of Things-Szenarien nicht nur Lieferant von Herstellerdaten. Sie können durch Analysen die anfallenden Datenmengen für die Verbesserung etwa des Designs und der Programmierung von Embedded Software nutzbar machen. So wird beispielsweise Dassault Systèmes das eigene Software-Portfolio diesmal mit dem Unternehmen Westrock – vormals Mid West Vaco – an seinen Demopunkten präsentieren. Das produzierende Unternehmen nutzt die Plattform für den kompletten Entwicklungsprozess seiner Verpackungen: vom Brainstorming für die ersten Marketingkonzepte, das 3D-Design, die Simulation bis zur Fertigung. Ein anderes Beispiel: Bei Eplan steht neben dem 2016 vorgestellten und seit September in Pilotanwendungen erprobten Tool für multidisziplinäre Systementwicklung Syngineer ein neues Tool im Zentrum: Cogineer soll Anwender in die Lage versetzen, Schaltpläne bis zu 50% schneller als zuvor zu erstellen. Die Softwaresparte von Siemens rückt die Simulation über die Fachbereiche hinweg in den Mittelpunkt. Gezeigt werden unter anderem die Lösung Simcenter und eine durchgängige Unterstützung additiver Fertigungsverfahren vom Design bis zur Topologieoptimierung. Der Bereich Additive Manufacturing ist ebenfalls neu in der Halle 6 platziert. Neben Arburg, Alphacam oder Altair wird auch EOS mit einem Stand vertreten sein. Komplementiert wird die Halle 6 durch das CAE-Forum, welches auch 2017 zentraler Anlaufpunkt für die Themen der numerischen Simulation, 3D Visualisierung und 3D-Druck sowie 3D-Scan ist.

Software für Business

und Produktion

Weitere Schwerpunkte der Digital Factory sind auch in diesem Jahr in Halle 7 zu finden: ERP, MES, CRM. Also Anwendungen zur Fertigungsplanung- und -steuerung, für die digitalgestützte Kundenpflege und Geschäftsabwicklung. Auch hier sind langjähige Aussteller wie Forcam, MPDV, PSI und SAP anzutreffen. Mit der Etablierung von Internet of Things-Technologien könnte sich auch der Einsatz dieser Software verändern. Denn die Anwendungen könnten durch der Analyse großer Datenmengen ebenfalls zur besseren Wertschöpfung im Unternehmen beitragen. Oder sie werden mit den Informationen die Algorithmen für neue Geschäftsmodelle anreichern.

Die Industrie wird

Dienstleister

Auch das Kundenverhältnis ist im Wandel. Die Adresse, der Ansprechpartner, das gekaufte Produkt, die vereinbarte Wartung – all das wird möglicherweise nicht mehr entscheidend sein. Vielleicht wechselt der Kunde vom Käufer des Produkts zur Nutzung der damit verbundenen Dienstleistung. Diese neue Dienstleistung könnte das maßgeschneiderte Ergebnis der beim Kunden gesammelten und analysierten Daten aus der Produktnutzung sein. Sofern der Kunde diese Analyse seiner Nutzungsdaten gewünscht und angestoßen hat. Ähnlich lässt sich die Veränderung der Rollen auch für MES-Software oder ERP-Systeme veranschaulichen. Diese unter dem Markenzeichen Industrie 4.0 angestoßene industrielle Revolution schafft die Voraussetzung, aus der letzten Stufe der Digitalisierung noch größeren Nutzen zu ziehen. Und sie ändert in gewisser Weise den Charakter der Industrie. Im Zentrum steht nicht mehr das Produkt, sondern die Dienstleistungen, die mit dem Produkt angeboten werden können. Dieser Wandel ist auf der diesjährigen Digital Factory in Hannover in allen Facetten zu sehen.

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Ulrich Sendler
www.ulrichsendler.de

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